Beispiel Reizdarm: Warum Hypnose Erfolg haben kann, wo die Schulmedizin versagt
In einem Spiegel-Artikel von 2007 berichten die Autoren, dass Ärzte jetzt endlich die Ursache für chronischen Reizdarm gefunden hätten. Verantwortlich seien Fehlschaltungen im sogenannten Bauchhirn.
Das Reizdarmsyndrom ist eine Volkskrankheit, die mit einer starken Verringerung der Lebensqualität einhergeht. Bis zu 15 Millionen Deutsche sind betroffen. Auch jetzt, fünf Jahre nach dem angeblichen Durchbruch, gibt es immer noch keine effektive schulmedizinische Behandlung. Alle ärztlichen Leitlinien empfehlen eine Symptom orientierte Behandlung des Reizdarms. Krankheitsmanagement statt Heilung.
Das Bauchhirn, das Nervensystem des Darmes, ist nach Gehirn und Rückenmark die grösste Ansammlung von Nervenzellen im Körper. Nach dem Spiegel-Artikel glauben die Forscher, dass Fehlschaltungen im Bauchhirn und Kommunikationsstörungen zwischen Bauchhirn und Gehirn für die meisten Symptome des Reizdarmsyndroms verantwortlich sind. 95 % des Neurotransmitters Serotonin werden im Bauchhirn verwendet. Sei der Serotoninstoffwechsel gestört, so komme es zu den Symptomen des Reizdarms. Produzierten die Zellen in der Darmschleimhaut zu viel Serotonin, so neige der Darm zu Überaktivität mit Muskelkrämpfen und Durchfall. Ein zu geringer Serotoninspiegel führe zu ineffizienter Arbeit der Darmmuskulatur mit chronischer Verstopfung als Folge. Zudem sei die Schmerzwahrnehmung erhöht.
Wie genau es zu den Störungen in der neuronalen Verschaltung komme, sei den Experten zufolge noch unbekannt. Laut Prof. Dr. med. Hubert Mönnikes, Neurogastroenterologe am Martin-Luther-Krankenhaus in Berlin, gebe es „keine Krankheit, die besser zeigt, wie sich ein seelischer Konflikt körperlich ausdrücken kann.“ Als Ursache wird Stress in der Schwangerschaft, der schon das Bauchhirn des Embryos falsch programmiere, vermutet. Außerdem chronischer Alltagsstress, unterdrückte Aggressionen oder Ärger in der Familie.
Die neuen Erkenntnisse der Magen-Darm-Forscher sollten helfen, erstmals ursächliche Behandlungen des Reizdarmsyndroms zu entwickeln.
Diese ursächliche Behandlungsmethode ist schon seit Langem bekannt: Hypnose.
Trotzdem behandelt die Schulmedizin den Reizdarm weiterhin symptomatisch. Warum? Weil die meisten Schulmediziner nicht über den Tellerrand hinaus gucken. Um es mit einer Analogie aus der Computerwelt zu sagen: Sie versuchen ein Softwareproblem zu lösen, indem sie an der Hardware herumschrauben. Wenn Sie auf Ihrem PC einen falschen Treiber haben, und deshalb bestimmte Programme nicht laufen, dann wird es nichts nützen, wenn Sie den Prozessor oder den Arbeitsspeicher austauschen. Sie müssen den korrekten Treiber installieren.
Wir müssen uns also an einen Softwarespezialisten wenden. Jemanden, der nicht auf Anatomie, Physiologie und Pathologie spezialisiert ist, sondern jemanden, der sich mit den Programmierungen des Verstandes auskennt: einen Hypnotiseur.
Serotonin ist nicht nur als Glückshormon bekannt, es ist auch der Neurotransmitter, der die glatte Muskulatur kontrahieren lässt. Glatte Muskulatur ist die Muskulatur, die im Gegensatz zur Skelettmuskulatur nicht unserer willentlichen Kontrolle unterliegt. Sie findet sich in vielen Hohlorganen, Blut- und Lymphgefäßen. Reguliert wird sie durch das Unbewusste.
Mittels Hypnose können wir über das Unterbewusstsein die glatte Muskulatur beeinflussen. So kann der Zahnarzt oder Kieferchirurg, der mit Hypnose arbeitet, seinem hypnotisierten Patienten die Anweisung geben, dass er aufhören solle zu bluten – und tatsächlich kontrahieren die entsprechenden Gefäße und die Blutung wird gestoppt. Über hypnotische Suggestionen lässt sich also die Serotoninausschüttung regulieren.
Das wäre allerdings noch eine rein symptomatische Anwendung der Hypnose. Hypnose kann aber noch viel mehr. Denn mit Hypnose lassen sich die unbewussten emotionalen Ursachen für den Reizdarm aufdecken und neutralisieren. Egal, ob es sich um Stress, Angst, Wut oder etwas anderes handelt. Das Unterbewusstsein weiß ganz genau, welche Ereignisse aus Ihrer Vergangenheit dazu geführt haben, dass Ihr Bauchhirn verrückt spielt. Solange diese unverarbeiteten Emotionen im Unterbewusstsein auf kleiner Flamme vor sich hin köcheln, werden die Probleme fortbestehen. Aber wenn sie verarbeitet und neutralisiert worden sind, dann kann der Darm wieder normal arbeiten und das Reizdarmsyndrom löst sich auf.
Der schwedische Neurogastroenterologe Magnus Simrén, klagt im oben besprochenen Spiegel-Artikel noch: „Die Effektivität der heute verfügbaren medikamentösen Therapien ist begrenzt.“ Darum hat er sich wohl der Hypnose zugewandt. In zwei Studien aus dem Jahr 2012 hat er die Effektivität der Hypnose bei Reizdarm untersucht.
40 % der Patienten erreichten eine deutliche Verbesserung der Symptomatik im Vergleich zu nur 12 % in der Vergleichsgruppe. Die andere Studie untersuchte die Langzeitwirkung der Hypnotherapie bei Reizdarmsyndrom. 85 % derjenigen, denen die Hypnose geholfen hatte, verspürten die positive Wirkung auch noch bis zu sieben Jahre später.
Auch wenn der Effekt deutlich größer war als bei der üblichen schulmedizinischen Behandlung, so war mein erster Gedanke bei diesen Zahlen: „Warum nur 40 %?“ Die Antwort liegt im Studienaufbau. Die Patienten erhielten zwölf Wochen lang einmal wöchentlich eine Hypnosesitzung von einer Stunde Dauer. Sie bekamen hypnotische Suggestionen und lernten Techniken zur Tiefenentspannung. Das bedeutet, dass diese Hypnosetherapie lediglich Symptom orientiert war. So erklärt sich, warum „nur“ 40 % der Patienten eine Besserung verspürten. Viele Probleme lassen sich eben nicht einfach mit Entspannung und positiven Suggestionen zudecken. Und selbst, wenn das gelingen sollte, bestünde immer die Gefahr einer Symptomverschiebung.
Eine ursächliche Behandlung des Reizdarmsyndroms mit Hypnose deckt die Ursachen über eine Altersregression auf, desensibilisiert die unverarbeiteten Emotionen und programmiert erst dann über positive Suggestionen das Unterbewusstsein um. Oder um es mit dem legendären Dave Elman zu sagen: „Regress to cause and fix it!“ („Gehe zur Ursache zurück und bring es in Ordnung.“).
Das Leben, das Sie sich wirklich wünschen
Die Australierin Bronnie Ware hat acht Jahre lang als Palliativpflegerin Sterbende betreut. In den vielen ausführlichen Gesprächen mit ihren Patienten drückten diese immer wieder ihr Bedauern darüber aus, welche Entscheidungen sie in ihren Leben getroffen oder eben nicht getroffen hatten. Kurz vor dem Tod erkannten sie, was wirklich wichtig gewesen wäre in ihrem Leben.
Ware hat über diese Erfahrungen ein Buch geschrieben, The Top Five Regrets of the Dying, zu deutsch etwa: „Fünf Dinge, die Sterbende am meisten bedauern“.
Die fünf häufigsten Punkte, die Sterbende bereuen, sind:
- „Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mein eigenes Leben zu leben.“
- „Ich wünschte, ich hätte nicht so viel gearbeitet.“
- „Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meine Gefühle auszudrücken.“
- „Ich wünschte mir, ich hätte den Kontakt zu meinen Freunden aufrechterhalten.“
- „Ich wünschte, ich hätte mir erlaubt, glücklicher zu sein.“
Für uns, die wir in einer immer schneller und materialistischer werdenden Welt leben, lohnt es sich, einmal über diese Punkte nachzudenken oder zu meditieren. Leben Sie das Leben, das Sie sich wirklich wünschen? Was würden Sie bereuen, wenn Sie jetzt sterben müssten?